Bereits nach zwei Minuten Spielzeit schien es als würden die Gäste vom Bienroder Weg ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Nach einem schnellen Vorstoß des TSC konnte Salih Ayaz den Ball im von Jannick Koch gehüteten Gehäuse einschieben. Es sollte für lange Zeit der letzte Glanzpunkt des Tabellenzehnten der Landesliga bleiben. Denn was nach dem frühen Rückstand für den RSV den ca. 70 Zuschauern auf dem altehrwürdigen Sportplatz am Werkstättenweg geboten wurde, war eine Fortsetzung der in den letzten beiden Spielzeiten von den Schwarzblauen gezeigten flutlichtbestrahlten Pokalfights gegen Höherklassige. Nach kurzem Schütteln schaltete das Team um Mannschaftskapitän Lasse Harder auf Angriffsmodus. Bereits nach etwas mehr als 10 Minuten traf Lars-Eric Krüger mit seinem dritten Treffer im laufendem Pokalwettbwerb zum viel umjubelten Ausgleich. Im Anschluss gab es noch einigen Chancen auf Seiten der Gastgeber, den Führungstreffer zu erzielen. So ging es mit einem schmeichelhaften Remis für den TSC in die Halbzeit.
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. Der RSV versuchte weiterhin, den Gegner unter Druck zu setzen. In der 65. Minute setzte sich Lars im Strafraum durch, so dass er nur durch eine nach Ansicht des Schiedsrichter regelwidrigen Handlung am Torschuss gehindert werden konnte - Strafstoß! Diesen verwandelte Lasse in gleicher Manier wie gegen Kralenriede am letzten Kreisligaspieltag.
2:1 für den RSV. Nun war es der Landesligist, der reagieren musste. Bis zu den oben erwähnten Minuten schien das von Dennis und Nico gut eingestellte RSV-Team auf dem Weg in das Achtelfinale. Dann, es lief bereits die 83. Minute, identifizierte der Schiedsrichter eine Aktion von Jannick im Strafraum als Foulspiel und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Zwar entschied sich Jannick für die rchtige Torecke, aber der von Routinier Niklas Eilbrecht, dessen Vater Uwe und Großvater Paul einst für den RSV die Pötten schnürrten, getretene Strafstoß war nicht abzuwehren. Doch es sollte noch bitterer kommen. Der Gästetorschütze zum 0:1, Salih Ayaz, erzielte zwei Minuten nach dem Ausgleich das 3:2. Den tapferen Gastgebern gelang es trotz einer sechsminütigenen Nachspielzeit nicht, sich in das Elfmeterschießen zu retten.
Vielleicht ist es tatsächlich so, dass eine große Möglichkeit versäumt wurde, in das Achtelfinale des Bezirkspokals einzuziehen. Dennoch hat das Team eine Bezirkspokalspieletrilogie geschaffen, dessen Bilder und Emotionen in den Köpfen bleibt und das I-Tüpfelchen auf eine großartige Saison 2024/25 ist. So viel Pathos sei mir gestattet.
Ingo Bittner



